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Kinofilm (2004) · „L.A. Crash“ in der Wikipedia

In vielen kleinen Episoden erzählt das starbesetzte Drama die miteinander verwobenen Geschichten von ungefähr zwei Duzend Menschen, die in der Hollywood-Stadt Los Angeles leben und arbeiten. Da ist die verbiesterte Ehefrau des Politikers, der vom Unglück verfolgte Einwanderer, der fleißig arbeitende Familienvater, der schlechte Polizist, die Kleinganoven und viele andere. Das gemeinsame Motiv, das den Film durchzieht und alles zu einer Einheit verbindet, lässt sich mit „Schwarz und Weiß“ auf einen Punkt bringen: Es geht um Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, gute und böse Menschen, Helden und Schurken, Täter und Opfer.

Klingt nicht sehr beeindruckend? Stimmt. Was den Film so unheimlich außergewöhnlich macht, ist die seelische Achterbahnfahrt, auf die der Zuschauer geschickt wird. Die Grenzen zwischen Schwarz und Weiß, die vor einer Minute noch so deutlich schienen, werden ständig gekippt und reißen dem Zuschauer in immer schnellerer Folge den vermeintlich geebneten Boden unter den Füßen weg. Was eben noch Böse war, ist im nächsten Moment gut und umgekehrt. Schwarz und Weiß? So funktioniert das Leben nicht. Es gibt keine Helden. Es gibt nur Menschen, die mit ihren Emotionen und Entscheidungen leben und leben müssen. Diese Geschichte ausgerechnet in Sichtweite der Klischee-Fabrik Hollywood zu erzählen, ist nur einer der unzähligen Brüche, die dem Film seine grandiose Spannung verleihen.

Mein Fazit: Ein Film über das Leben, zum Heulen schön.

Geschrieben von Thiemo, 8. August 2008



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