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Kinofilm (2012) · „Total Recall“ in der Wikipedia

Es ist eine bodenlose Frechheit, diese völlig vermurkste Aneinanderreihung von Science-Fiction- und Actionfilm-Klischees aus dem Jahr 2012 genauso zu nennen, wie das auch nicht perfekte aber immerhin kultige Original „Total Recall“ aus dem Jahr 1990.

Die Story ist völlig wirr und hat mit dem Original nichts gemein. Die wichtigsten Kniffe aus der Geschichte des Originals fehlen genauso wie die komplette spirituelle Komponente. Irgendwann verliert man zwangsläufig den Faden, auf welcher Seite des Planeten die Handlung gerade spielt – das ist für die Story aber sowieso nicht entscheidend. Um die wirre Geschichte überhaupt noch weiter laufen lassen zu können, tauchen die Figuren irgendwie alle immer zur falschen Zeit auf und handeln völlig unlogisch. Spätestens beim dritten Mal ist es langweilig, dass Douglas Quaid nicht endlich erschossen wird. Damit der Held nicht stirb, aber dennoch in Lebensgefahr schwebt, geht Kanzler Cohaagen mit einem Messer auf ihn los, während um die beiden herum eine ganze Armee mit Schusswaffen steht. Das ist an Irrsinn kaum zu überbieten, sofern man sein Gehirn bis dahin noch nicht komplett abgeschaltet hat: Der Politiker (!) meint plötzlich, dem Helden körperlich (!) überlegen zu sein und geht persönlich (!) mit einem Messer (!) auf ihn los.

Schon zu Beginn gab es eine solche Stelle. Quaids Frau ist nämlich nicht wie im Original ein Lockvogel sondern Leiterin der ganzen Operation. Damit fällt im Remake einer der Charaktere komplett weg, der im Original mit am wichtigsten ist: Michael Ironside in der Rolle von Cohaagens übereifrigem Handlanger. Im Remake stapfen nur noch blöde rumballernde Söldner herum. Die gab es im Original auch, aber sie hatten einen Einsatzleiter, dem man die Rolle abgenommen hat.

Unser Fazit: Es gibt nur einen Grund, den Film zu sehen: Um besser zu verstehen, was am Original eigentlich so unfassbar gut war.

Geschrieben von Roman und Thiemo, 11. April 2013

„[...] während um die beiden herum eine ganze Armee mit Schusswaffen steht.“

Vgl. Kill Bill (Teil 1), als Kiddo, mit einem Hattori-Hanzo-Schwert bewaffnet, O-Ren in einem Restaurant zum Kampf auffordert. Weder O-Rens Leibgarde, noch einer der „Verrückten 88“ besitzt eine Schusswaffe, mit der Kiddo leicht hätte getötet werden können. Infolgedessen werden fast alle Angreifer Kiddos durch ihr Schwert getötet oder schwer verwundet.

Mein Fazit: Hier wurde die Logik („Knallt sie ab!“) dem Kult (minutenlanger Schwertkampf) geopfert.

Tipp: Wer einmal einen Film sehen möchte, in dem einige Figuren tatsächlich (auch für den Zuschauer) unerwartet schnell getötet werden, dem empfehle ich „Departed“ mit Matt Damon von 2006.

Dieter, 30. April 2013



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