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Computerspiel (2006) · „Scratches“ in der IMDb

Um das Fazit gleich vorweg zu nehmen: Man sollte von diesem Spiel nicht zu viel erwarten. Es ist sehr einfach gestrickt. Aber bei einem Preis ab 7 Euro (für die Originalversion, der grafisch stark verbesserte „Director's Cut“ kostet etwas mehr) sind die Ansprüche nicht sehr hoch und man freut sich auf ein paar spannende Rätselstunden.

Die bekommt man auch. Man rätselt sich durch ein altes, seit Jahren verlassenes Haus samt Grundstück, kramt in den herumliegenden Briefen, Tagebüchern und anderen Habseligkeiten der ehemaligen Bewohner herum und findet nach und nach heraus, was damals Schreckliches geschehen ist. Das Spiel lebt dabei völlig von seiner Horrorfilm-Atmosphäre, die vor allem durch die großartige Musik- und Geräuschkulisse entsteht. Hinzu kommt die düstere Grafik, die den Eindruck erweckt, als würde man sich durch eines der zahlreichen Ölgemälde bewegen, die das Innere des gruseligen Hauses schmücken.

Gespielt wird aus der Ich-Perspektive und Bewegungen werden in Myst-Manier Schritt für Schritt ausgeführt. Das heißt, es gibt feste Kamerapositionen, von denen aus man sich frei umschauen und mit dem Mauszeiger die Umwelt erkunden kann. Diese Einschränkung, die man von klassischen 2D-Adventures ganz ähnlich kennt, hat einen wichtigen Vorteil: Es kommt nie vor, dass man frustriert in irgendwelchen Ecken herumläuft, in denen nichts zu finden ist. Außerdem erlauben die vorberechneten Blickwinkel beliebig komplexe Grafikdetails ohne hohe Ansprüche an die Grafikkarte.

Bildschirmfoto aus dem Computerspiel Scratches

Das größere Manko dieses Spielprinzips ist, dass man nie auch nur einen Menschen zu Gesicht bekommt. Auch die Spielfigur selbst bleibt die ganze Zeit über „hinter der Kamera“ verborgen. Immerhin wird diese Einschränkung sehr geschickt umschifft: Man darf telefonieren (sehr professionell von Jonny Depps deutscher Synchronstimme gesprochen) und Briefe aus dem Briefkasten fischen und wird so immer wieder daran erinnert, dass außerhalb des „toten“ Grundstückes, auf dem man teils freiwillig, teils unfreiwillig festsitzt, eine lebendige Welt existiert.

Mein Fazit: Ein angenehm langsames und gerade deshalb spannendes Grusel-Adventure.

Geschrieben von Thiemo, 16. Dezember 2007

Scratches läuft nicht mehr unter Windows 7. Der Rechner wird beim Start des Spiels – nach einem üblen Blue Screen – einfach neu gestartet. Unter Windows Vista gab es das Problem wie es scheint noch nicht. Die Lösung ist glücklicherweise sehr einfach. Man muss lediglich die Datei Scream.cfg bearbeiten und als „Rate“ eine 60 eintragen, wo vorher eine 0 stand. Damit ersetzt man die fehlerhafte automatische Erkennung der Bildwiederholrate durch den festen Wert, der bei Flachbildschirmen sowieso immer der selbe ist. Falls sich die Datei nicht so einfach bearbeiten lässt, muss man einen als Administrator gestarteten Editor verwenden.

Thiemo, 15. März 2011



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